Ayurveda-Öle

Nach dem Ayurveda stellen die drei Doshas VATA, PITTA und KAPHA die drei Grundkräfte im Kosmos, in der Natur und auch in uns Menschen dar, wo sie in unterschiedlicher Verteilung wirken. Jeder Mensch verfügt seit seiner Geburt über diese unveränderliche Konstitution. Nimmt ein Dosha überhand, ist das mit körperlichen und emotionalen Beschwerden verbunden. Dann zielen Ayurveda-Öle darauf ab, überschießende Energien zu beruhigen und ein Gleichgewicht in Körper, Geist und Emotionen herzustellen.
Von Dr. Doris Steiner-Ehrenberger und Catherina Duftschmid B.Sc.

Massagen sind angenehm, keine Frage. Doch mit einem Ayurvedaöl durchgeführt, sind sie etwas ganz Besonderes, schaffen sie doch Ausgleich auf der Ebene der Doshas. Diese Grundkräfte „formen“ Körperbau, Charakter, Stoffwechsel, Temperament, Vorlieben und Abneigungen. Je nach deren Beschaffenheit erkennt man daraus, welches oder welche Dosha(s) dominieren und das bereits seit der Geburt. Es gibt auch Mischtypen aus zwei Doshas und – der Idealfall – alle drei Doshas im Gleichgewicht („Tridosha“). Auch momentane Dosha-Störungen sind möglich und anhand der Beschwerden und Charakteristik erkennbar.

Ayurveda-Öle – die Originale aus Kerala
Bei original ayurvedischen Ölen aus Kerala, dem Ayurveda-Zentrum Südindiens, handelt es sich um „medizinierte“ Öle aus Sesamöl (Thaila) oder Kokosöl (Keram), die mit Pflanzenauszügen, aufwendig hergestellten Kräuterpasten, Kräutersäften und oft auch Milch oder Ghee (Butterschmalz) viele Stunden lang gekocht werden. Dabei gehen die Inhaltsstoffe und Energien auf das Basisöl über und machen den grundlegenden Unterschied zu normalen Massageölen aus.


Was bewirken Ayurveda-Öle?

Ayurveda-Öle sind Phytotherapie über die Haut. Sie dringen durch ihre feine Molekularstruktur sehr tief ein und gleichen Doshas aus, verbessern die Durchblutung, verjüngen, pflegen, bauen Stress ab, nähren und fördern die Regeneration von Geweben und Organen, lösen Ablagerungen, binden freie Radikale und machen den Kopf frei. Sie verleihen der Haut natürliche Weichheit, ein samtiges Hautgefühl und Ausstrahlung. Denn neben der ausgleichenden Wirkung auf die Doshas wird auch die Lebensessenz (Ojas) genährt und verleiht der Haut sanften Schimmer. Je nach Ölzusammensetzung kann die Ölmassage – selbst oder durch eine andere Person durchgeführt – nährend oder reduzierend, wärmend oder kühlend, entspannend oder stoffwechselanregend wirken.

Auswahl nach dem dominanten Dosha
Vata-, Pitta- und Kaphaöle sind auf die Reduktion dominanter Doshas ausgerichtet oder sie sind „tridosha“, gleichen alle Doshas aus. Man sucht das geeignete Öl nach dem Wissen um die Dosha-Typen aus. Noch besser ist es, die Grundkonstitutionen durch Ayurveda-Kundige über Puls-diagnose feststellen zu lassen. Es gibt auch Mischtypen wie Vata-Pitta oder Vata-Kapha oder Pitta-Kapha oder dieselben Kombinationen in umgekehrter Reihenfolge, je nachdem, welches Dosha stärker ausgeprägt ist und mehr Beruhigung braucht.

Auswahl nach der Jahreszeit
Herbst und Winter sind Vata-Zeit, Frühjahr ist Kapha-Zeit und Sommer ist Pitta-Zeit. Das in der jeweiligen Jahreszeit aktivere Dosha sollte besänftigt werden, weil es zu einem Überschuss in dieser Zeit neigt. So verschlechtert sich häufig die Verdauung im Herbst, wenn Vata-Zeit ist oder Hitzezustände machen zu schaffen im Sommer, wenn Pitta herrscht.


Die richtige Ernährung als Begleitung

Um die ausgleichende Wirkung der Öle noch zu verstärken, kann man im Internet Ernährungstipps für das jeweilige Dosha entdecken. Yoga ist ebenfalls perfekt geeignet, um den Körper in Harmonie zu bringen. Wer noch mehr machen möchte, gerade jetzt im Frühjahr, der ist mit der Ayurveda Body & Soul Reinigungskur gut beraten. Man kann sie leicht zuhause durchführen, auch neben der Arbeit, und wird viele positive Effekte erleben! Abnehmen steht nicht im Zentrum beabsichtigter Wirkungen, stellt sich aber meist als „besondere Nebenwirkung“ ein.

VATA-Öl wann geeignet?
Warmes Vata-Öl wie Mahanarayana Thailam, ist an sich für jeden Konstitutionstyp geeignet (=Tridosha) und besonders gefragt bei Vata-Konstitution bzw. bei Vata-Störung, im Winter oder ausgelöst durch zu viel Stress, Nervosität, Reiz- und Informationsüberflutung. Das Sesamöl mit 22 Pflanzen erdet und reguliert die bei Vata-Typen häufigen Schlafstörungen, trockene Haut, Verdauungsstörungen, Verspannungen, Gelenkbeschwerden, Gewichtsverlust, Nicht-Zunehmen-Können, häufiges Frieren. Vata-Typen sind eher unorganisiert, nervös, zerstreut, vergesslich, unruhig, besorgt, ängstlich, überfordert. Wird ihr Vata entsprechend reduziert, ist der Geist ruhig und wach. Es zeigen sich klare Gedanken, Kreativität und Enthusiasmus, sie sind energievoll und ausgeglichen.

TYPISCH FÜR VATA

PITTA-Öl wann geeignet?
Pitta-Öl wie Pitta Chandanadi Thailam auf Sesamölbasis mit 19 Pflanzen wirkt beruhigend und regenerierend. Wenn Pitta über Hand nimmt, sind nach der ayurvedischen Lehre Hitze, Ungeduld, Gereiztheit, Zwang-haftigkeit, Perfektionismus, Wut, Zorn und Eifersucht nicht weit. Daraus können sich auch körperliche Symptome wie Sodbrennen, gereizter Magen, Magenbrennen, Durchfall, Entzündungen, gerötete Haut, Leber-, Nieren- und Hautprobleme (gereizte, trockene Haut), Körpergeruch, Schwitzen oder Fettpölster an den Ober-schenkeln entwickeln. Pitta-Typen sind leidenschaftlich, ehrgeizig, zielstrebig, selbstständig, genau, ordentlich, willensstark, kommunikativ und gerne in einer Führungsposition. Sie streben nach Selbstverwirklichung, haben viel Energie, einen scharfen, schnellen Verstand und können bei Pitta-Überschuss mit ihrem Ehrgeiz und dem Drang, sich zu beweisen, über die Stränge schlagen. Eine Pitta-Störung tritt häufig nach einem langen, heißen Sommer auf.

TYPISCH FÜR PITTA

KAPHA-Öl wann geeignet?
Das Kapha-Öl Triphaladi Keram auf Kokosölbasis mit 24 Pflanzen ist für den Kapha-Typ und alle Konstitutionstypen (=Tridosha) geeignet. Der Kapa-Typ ist psychisch sehr stabil, kann aber unter Gewichtszunahme leiden, obwohl er wenig isst. Er speichert. Auch Gifte wird er schlecht los und er neigt zu Ama (Rückständen), Schleim- und Wasseransammlungen. Großes Schlafbedürfnis, Trägheit, Langsamkeit, Antriebslosigkeit, Kälteempfinden, Klammern und Unnachgiebigkeit sind genau-so typisch wie Allergien, Diabetes, Schwermut, hohe Blutfette und Anfälligkeit für Erkältungskrankheiten. Eine Störung wird oft durch Bewegungsmangel verursacht und ist im Frühjahr häufig.

TYPISCH FÜR KAPHA

Keine Ölmassagen, wenn …
Nicht anwenden sollte man die klassischen Ölmassagen bei Erkältung mit starker Verschleimung, direkt nach einer ausleitenden Behandlung (Pancha Karma Kur), bei akutem Fieber, bei sehr schwachen und müden Personen, wenn die Nahrung noch nicht vollständig verdaut ist und bei stark blockierten Shrotas (Körperkanäle), hervorgerufen durch Ama (Schlacken aus schlecht Verdautem). Für Letzteres gibt es aber einen guten Tipp: Die Körperkanäle öffnen kann man sehr gut mit Einnahme von Triphala. Einen Monat etwa danach beginnt man Ama auszuleiten mit zusätzlicher Einnahme von Guggul über mehrere Monate, jedoch nicht in der Schwangerschaft, bei Einnahme von Blutverdünnern und bei starker Regelblutung.

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