
Jede zweite junge Frau übersteht ihre Periode nur unter Schmerzen. Das Problem scheint so groß zu sein, dass man in Spanien jetzt sogar Extrakrankentage bei Regelschmerzen beschloss. „Frau und Leiden“ gehören offenbar zusammen. Oder doch nicht? Die Naturheilkunde kann hier selbstverständlich helfen und zwar ganz ohne nebenwirkungsreiche Schmerzmittel.
Von Dr. phil. Doris Steiner-Ehrenberger Artikel in Zeitschriften oder im Internet zum Thema Menstruation werden gern mit sich vor Schmerz krümmenden Frauen illustriert. Zugegeben, bei diesem Thema ist die Fotoauswahl nicht ganz einfach, aber das Natürliche gleich so selbstverständlich mit Schmerz verbinden? Heute soll gar jede zweite Frau im gebärfähigen Alter unter Schmerzen kurz vor oder während der Regel leiden. Nun weiß man auch aus der jüngeren Geschichte der letzten paar hundert Jahre, dass die „Unpässlichkeit“ zu den „Tagen der Frau“ sehr verbreitet war. Natürlich nur bei den Frauen der Oberschicht, andere konnten sich solchen Luxus nicht leisten. Die Problematik scheint aber zugenommen zu haben, sowohl in Bezug auf das prämenstruelle Syndrom, kurz PMS, mit diversen Beschwerden knapp vor der Regel als auch, was die Regelschmerzen selbst betrifft. Da fragt man sich schon, ob das von der Natur so „gewollt“ ist oder ob wir etwas falsch machen. Was passiert bei der Regel? Medizinisch gesehen ist die Regelblutung eine Abbruchblutung, wobei die Gebärmutterschleimhaut abgestoßen wird, wenn keine Befruchtung stattgefunden hat. Gesteuert wird dieser Zyklus von Aufbau und Abbau von den Hormonen Östradiol und Progesteron, die fein aufeinander abgestimmt sind. Das Absinken des Progesteron-Spiegels zum Ende der zweiten Zyklushälfte hin stimuliert die Produktion von Gewebshormonen in der Gebärmutterschleimhaut: Die Prostaglandine. Sie sind Schmerz- und Entzündungsbotenstoffe, lösen aber auch die Kontraktion der Gebärmutter aus, die sich so von den Resten der Gebärmutterschleimhaut befreien kann. Was passiert beim Prämenstruellen Syndrom? In den Tagen vor Beginn der Regel kann es zu vielen Beschwerden wie Reizbarkeit, Brustspannen, depressiven Verstimmungen oder Wassereinlagerungen kommen, die als PMS bezeichnet werden. Ursache ist ein Ungleichgewicht der Geschlechtshormone. Bei manchen geht das dann direkt in den Regelschmerz über, der innerhalb von 72 Stunden nach Beginn der Blutung auftreten kann. Besonders anfällig sind Frauen unter 25 Jahren mit einer diesbezüglichen Vorgeschichte weiterer Familienmitglieder sowie einer starken oder unregelmäßigen Menstruation. Regelschmerzen treten auch häufiger auf in Zusammenhang mit Stress, Rauchen, Alkohol, Übergewicht, Depressionen, früher Beginn der Regel bei Mädchen und wenn man noch kein Kind hatte.Was beim Regelschmerz noch helfen kann:
• Kolloidales Magnesium auf den Bauch sprühen oder kolloidales Magnesiumöl auf den Bauch reiben – das entspannt die Muskulatur • Kolloidales Gold – 10 bis 20 Sprühstöße täglich, kann durchschlagend helfen • Wärmeflasche auflegen, aber nicht zu heiß • CBD-Öl ist in der Schmerzbekämpfung zwar weniger stark wirksam als Schmerzmittel, hat jedoch keine Nebenwirkungen und kann immer angewendet werden • Rosmarin Tee oder Kapseln wirken entkrampfend. Das Gewürz deaktiviert überschüssige Östrogene und ist ein natürlicher Östrogenblocker bei ausbleibender Regel • Traubenkernextrakt harmonisiert und reguliert das Hormonsystem, reduziert PMS-Symptome und Regelschmerzen • Die Aminosäure Lysin könnte fehlen, wenn die Regel ausbleibt oder schmerzhaft ist • Reishi oder Agaricus Vitalpilz lösen eine Leber-Qi-Stagnation, die laut TCM für PMS-Symptome verantwortlich ist • Sägepalmextrakt wirkt ebenfalls gegen Regelschmerzen • Tulsi Tee entkrampft und führt in die Entspannung, ohne müde zu machen. Tulsi hilft auch bei depressiven Verstimmungen • Sport tut manchen gut bei Regelschmerzen, weil schmerzlindernde Endorphine ausgestoßen werden • Milz und Leber stärken! Kein Alkohol, dreimal täglich warm essen, Fleisch, Zucker, Milchprodukte reduzieren, Wurzelgemüse und Pilze essen wie den Austernpilz (Pleurotus) oder Pleurotus Vitalpilz einnehmen • Blut und Yin stärken – etwa mit Beeren
Naturvölker haben einen anderen Zugang
Durch ihr Kräuterwissen haben Naturvölker weniger unter Regelschmerzen zu leiden. Auch in unserem Kulturkreis kennen wir Kräuter, die alles rund um den Zyklus zu regulieren imstande sind. Wir haben die besten Erfahrungen mit einer Mischung aus heimischem Rotklee und der mexikanischen Yamswurzel gemacht, die ebenfalls hormonausgleichende indische Kletterpflanze Cissus ist zusätzlich mit dabei. Ursprünglich deshalb, weil die Mischung auch für die hormonelle Unterstützung in den Wechseljahren, bei Zysten, Regelschmerzen und Zyklusschwankungen sehr gut geeignet ist und Cissus der Abnahme der Knochendichte in den Wechseljahren entgegenwirkt. Doch später erkannten wir, dass Cissus auch noch aus anderem Grund sehr gut dazu gewählt war: Die Pflanze blockiert das Enzym, das die Prostaglandine entstehen lässt und hilft so, einen übermäßigen Regelschmerz zu lindern.Die Natur ist die beste Apotheke. | Sebastian Kneipp
Unschlagbar bei der Schmerzlinderung
Herausragend lindernd bei PMS und Regelschmerzen sind weiters Omega-3-Fettsäuren wie Krillöl oder Mikroalgenöl. Warum? Sie wirken direkt aufs Geschehen! Sie haben entspannenden Einfluss auf die glatte, unwillkürliche Muskulatur des Uterus und setzen die Schmerzbarriere höher, indem sie die schmerz-auslösenden Prostaglandine abschwächen. Frauen, die an starken Regelschmerzen leiden, weisen am Ende des Zyklus übermäßig viel Prostaglandin in der Gebärmutterschleimhaut und zusätzlich eine erhöhte neuronale Empfindlichkeit gegenüber Schmerzen auf. Beides wird durch die Omega-3-Fettsäuren positiv beeinflusst. Wir haben hier besonders gute Erfahrungen mit Krillöl, aber auch mit Mikroalgenöl gemacht, wobei sicher auch andere Omega-3-Präparate helfen können. Man braucht sich nur in den Tagen vor der Regel und während der ersten beiden Tage damit zu versorgen und erlebt die Entlastung ganz deutlich – sowohl bei allen zehn Symptomen des PMS als auch beim Regelschmerz, die entweder sehr stark abgeschwächt werden oder gar nicht mehr auftreten.